Riccardi Andrea

Historiker, Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio

Andrea Riccardi
#peaceispossible

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[1950, Rom, ITALIEN]

Andrea Riccardi, der 1968 die Gemeinschaft Sant'Egidio gründete, ist Kirchenhistoriker.  Als Experte für zeitgenössisches humanistisches Denken ist er einen einflussreiche Stimme im internationalen Bild. Er arbeitet mit zahlreichen Magazinen und Tageszeitungen zusammen, darunter dem „Corriere della Sera“. Er ist Gelehrter für moderne und zeitgenössische Kirchengeschichte aber auch für das Phänomen Religion in seiner Komplexität.

Er wurde mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet, darunter dem Balzanpreis 2004 für Humanität, Frieden und Brüderlichkeit unter den Völkern und dem Karlspreis 2009, der Personen und Institutionen zuerkannt wird, die sich in der Förderung eines geeinten Europas und der Verbreitung einer Kultur des Friedens und Dialogs hervorgetan haben. Zahlreiche Universitäten haben ihn mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet: die Katholische Universität von Löwen (Belgien), die Universität Card. Herrera – CEU von Valencia (Spanien), die Georgetown University von Washington (USA), die Universität von Augsburg (Deutschland), die Universität Jean Moulin Lyon 3 (Frankreich) („aufgrund außerordentlicher Verdienste um den Frieden und die Universität“).

Vom 16. November 2011 bis zum 27. April 2013 wurde Andrea Riccardi berufen, das Amt des Ministers für Internationale Kooperation und Integration der Technokraten-Regierung unter Professor Mario Monti auszufüllen. Am 22. März 2015 wurde er zum Präsidenten der Dante Alighieri-Gesellschaft gewählt.

Zu den neueren Publikationen gehören: Franziskus - Papst der Überraschungen, 2014 Echter; Mediterraneo. Cristianesimo e Islam tra coabitazione e conflitto, 2014 Guerini e Associati; Angelo Roncalli. L'uomo dell'incontro. 2014 San Paolo, La strage dei cristiani 2015, Edizioni Laterza. Die Peripherie - Ort der Krise und des Aufbruchs für die Kirche, 2017 Echter; Il grido della pace, 2023, (erscheint demnächst auf Deutsch: Der Schrei nach Frieden).

Andrea Riccardi hat auch eine Vermittlerrolle in diversen Konflikten übernommen und zum Friedensschluss in einigen Ländern, darunter Mosambik, Guatemala, Elfenbeinküste und Guinea, beigetragen. Das Time-Magazin hat ihn 2003 in der Liste der 36 „modernen Helden“ Europas aufgeführt, die sich durch ihren professionellen Mut und ihren humanitären Einsatz ausgezeichnet haben.

Im Juni 2014 hat er einen Appell an die internationale Gemeinschaft für die Rettung der Stadt Aleppo in Syrien verfasst, wo Gewalt und Kämpfe weitergehen und eine große Zahl ziviler Opfer fordern. Video

Für sein Friedensengagement wurde er im Juni 2018 mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Assisi ausgezeichnet.

(September 2023)


Vertiefung (ital.):
{AR}

 Andrea Riccardi im Gespräch