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Jacques Mourad

Syrian Catholic monk, Syria
 biografie
Einführung
Der Mensch möchte glücklich sein. Doch das Glück ist mit einem friedlichen Zusammenleben mit den anderen verbunden. Alle Völker möchte in Frieden leben. Denn nur so lebt der Mensch in Zufriedenheit und Stabilität und kann im eigenen Leben kreativ sein. Dies geschieht, wenn er seinen Auftrag zum Wohl seiner Mitmenschen wahrnimmt. Dies ist der Grund, warum die Grundlagen geschaffen werden müssen, um ein wahres Friedensprojekt durchzuführen.
Gott hat die Menschen auf Erden erschaffen, damit sie sich kennenlernen, sich lieben und in ihrem Leben und ihrem Dasein seinen Willen widerspiegeln. Als Gott Abraham und seinen Neffen Lot aus Haran herausführte und nach Kanaan sandte, baute Abraham ein Zelt mitten in der Wüste, in dem er alle aufnahm, die dort vorbeikamen. Mehrere Male zog er um, verließ seine Wohnstätte, die andere haben wollten, weil er für seinen Stamm und seine Herden jeweils einen Brunnen gegraben hatte.
Seine Weisheit und sein Gehorsam gegenüber Gottes Willen haben ihn von jeglichem Konflikt mit anderen abgehalten und ihm in allem Freiheit geschenkt.
Seitdem der Mensch sich seines Daseins bewusst geworden ist, hat er im Gebet Zuflucht gesucht. Er hat über sein Leben auf Erden nachgedacht und Fragen über seine Identität gestellt: Wer bin ich? Was ist der Grund meines Daseins? Woher komme ich? 
Die Meditation ist der Ausgangspunkt seines Gebetes. Meditation ist Eintreten in die Gegenwart Gottes, der innerliche Wunsch, ihn zu erkennen, seiner Gegenwart im Dasein zu begegnen und dann in der Tiefe von sich selbst, im eigenen Herzen. 
Die Wüste ist der Ort, an den der Mensch gegangen ist, angefangen bei Abraham, Johannes dem Täufer, dem Hl. Antonius dem Großen in Ägypten und dann anderen im Osten bis zum Hl. Benedikt im Westen, der ein Gemeinschaftsleben und die Mönchszelle ins Leben rief wie eine Wüste: dorthin begibt sich ein Mönch auf eine lange Pilgerreise, um dem Geliebten zu begegnen, und das wird ihm Trost schenken und mit Gnade erfüllen.
Im Matthäusevangelium hat Jesus diesen Aspekt hervorgehoben, als er die Jünger und die Menge zur Umkehr aufrief, denn das Himmelreich ist nahe. Diese Nähe bezieht sich nicht auf die Zeit, sondern auf den Ort. Es geht um das Herz des Menschen, in dem er entdeckt, dass er nach dem Bild Gottes und ihm ähnlich erschaffen wurde. Wenn der Mensch in sein Zimmer geht und allein zu Gott betet, entdeckt er dort das Himmelreich in seinem Herzen, das groß ist, obwohl es so klein ist. Dieses Herz fließt jeweils über von göttlicher Liebe, wenn es den anderen liebt und aufnimmt. Statt ein einfaches Mittel oder eine Methode zu sein, wird das Gebet zu einem Ziel.
Der Aufbau des Himmelreichs ist ein Leben in diesem Zustand der Erhebung, Reinheit und tiefer Freiheit durch ein Leben im Gebet ohne Unterlass: „Wacht und betet…“ (Mt 26,41).
 
Die Auswirkungen der Einsamkeit, um das Böse zu bekämpfen
Als der muslimische Sheik mir empfahl, die Gefangenschaft als Erfahrung der Einkehr zu leben, habe ich den Gedanken verstanden, der in mir immer wieder auftauchte in den vier Tagen im Auto, als die Dschihadisten mit von Boutros nach Raqqa brachten. Diesen Satz habe ich mit dem Rosenkranz rezitiert: „Ich gehe in die Freiheit“, während ich gefangen war mit gefesselten Händen und verbundenen Augen.
Diese Lage hat mir weitergeholfen, in die Tiefe von mir selbst zu gelangen, wo ich deutlicher die Weite der Wüste erkannt habe, durch die wir ziehen; und ich habe intensiver die Gegenwart Dessen gespürt, nach dem ich verlange: Gott.
Der Friede, den das Wort des Sheiks mir geschenkt hat, hat mich erkennen lassen, dass die Verfolgung, das Leid und die fehlende Gerechtigkeit den Menschen nicht daran hindern können, Frieden und Freiheit zu suchen. 
Die Freiheit ist ein Einsatz, um spirituelle Beziehungen zu suchen, die über die von Stolz, Egoismus, Neid, Macht und Besitz geprägte Wirklichkeit hinausgehen. Das Rosenkranzgebet zeigt das Bedürfnis des Menschen, diese häufige Beziehung zu seinem Schöpfer aufzubauen, der ihn auf diesen Weg der Befreiung führen kann. 
Hat Christus nicht zu seinen Jüngern gesagt: „Der Größte von euch soll euer Diener sein“ (Mt 23,11)? Es geht darum, sich aus Liebe zu den anderen zu verschenken. Das ist der wahre Kampf, den die Menschen führen sollen, indem sie festen Halt im Gebet suchen.
Während der Gefangenschaft vom 21. Mai 2015 bis 10. Oktober 2015 war das Rosenkranzgebet das erste Gebet, das mir ermöglichte, mit Gott vereint zu sein und ganz ihm zu vertrauen. Es half mir, eine tiefe spirituelle Kommunion zu leben und mich für die Welt und ihre Bedürfnisse zu öffnen. Jeweils nach den zehn Perlen des Rosenkranzes habe ich ein Vater unser und Ave Maria für eine Person oder einen besonderen Gedanken gebetet. Ich habe meine Tage im Gebet für meine Brüder und Schwestern verbracht, für meine religiöse Gemeinschaft, für meine syrische Kirche, für die universale Kirche, für alle Christen und vor allem für die Christen im Orient.
Ich habe für die Gefangenen gebetet, für den Frieden, für das Menschenrecht, in Frieden und Sicherheit leben zu können. Was mich heute tröstet und wofür ich Gott danke ist die besondere Gnade, die Gott mir anvertraut hat und die ich in der Gefangenschaft gelebt habe. Ja, ich glaube, dass der Herr mir die Mission anvertraut hat, in mein Gebet mein ganzes Leben lang alle Unterdrückten und Gefangenen aufzunehmen; ich bin davon überzeugt, dass Gott sie tröstet und stützt im Herzen ihrer Finsternis, wie er es mit mir getan hat. 
Ich bete, dass der Islam und die Muslime die Barmherzigkeit leben, die sie im Namen Gottes anrufen, damit sie diesem barmherzigen Gott begegnen und gut kennenlernen. Mögen sie alle Menschen auf Erden lieben können, auf dieser Erde, die Gott als einen Weg und eine Tür gewollt hat, die zu ihm führen; damit wir eines Tages Anteil erhalten an seiner ewigen Herrlichkeit. 
Ein anderes Gebet hat mich in dieser Zeit geprägt, und ich habe den Eindruck, dass Gott mein langes spirituelles Leben mit der Geschichte dieses Gebetes verbunden hat, es ist das Gebet von Bruder Charles de Foucauld. Ihm bin ich am Anfang meines spirituellen Weges begegnet. Zunächst mit P. Gebrael Kato, dann mit den kleinen Schwestern im Libanon und dann mit Fratel Dominique, der als Eremit in Mar Moussa gelebt hat. Dieses Gebet, das der Selig Karl in der Einsamkeit von Beni Abbas betete und das ihm half, das Schicksal zu akzeptieren, das er täglich auf sich nahm: Islam oder Tod.
Es hat mir nicht nur geholfen, den Tod anzunehmen, sondern mein Leben für die hinzugeben, die mich töten wollten. Ich spürte, dass diese Hingabe nur die höchste Hingabe Christi und der so vielen Märtyrer der Menschheitsgeschichte fortsetzt, wie von Bruder Charles de Foucauld, die Mönche von Tibhirine in Algerien und die Tausenden Syrer, die durch die Konflikte in meiner Heimat gestorben sind. 
Viele Priester und Ordensleute wurden getötet oder als Geiseln genommen in vielen Teilen der Welt; ich denke vor allem an meinen Bruder und Begleiter auf dem Weg Paolo Dall’Oglio, ein schon seit sechs Jahren verschwundener Jesuit, sowie die Bischöfe und beiden Priester von Aleppo. Ich denke auch an Frans Van der Lugt, der in Homs getötet wurde, und an viele andere.
 
Diese Art von Dämonen kann nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden (Mt 17,21)
Christus ist auferstanden, er lebt, obwohl die Welt unter Kriegen, Konflikten, Waffenhandel, aufgezwungenen Monopolen und Vorherrschaft von Ländern leiden, die wirtschaftliche, militärische, wissenschaftliche und technologische Macht besitzen. 
Diejenigen, die Gerechtigkeit und das Menschenrecht auf ein Leben in Freiheit und Würde einfordern, sind die aufgeklärten Armen und sehr wenige Reiche. Denn in den meisten Ländern ist die Kategorie der Reichen auf Kosten der Armen entstanden, sie haben das Gesetz der Ausbeutung durchgesetzt und zwingen die Armen, ständig in Sorge um das tägliche Brot für sich und ihre Familie zu sein. Dadurch geraten die Armen in ihrer Unwissenheit immer mehr in den Abgrund. Das gilt für die von den Vereinten Nationen als „Dritte Welt“ bezeichneten Länder. Diese Länder können keine Veränderungen herbeiführen. Andererseits unterstützen die Führer der mächtigen Länder die Präsidenten der Länder der Dritten Welt mit Geld, Waffen und Söldnern; sie benutzen die Religion und die gemeinsamen Interessen, um Kriege zu rechtfertigen und daher alle Versuche nach Veränderung oder Revolution zu ersticken. Das alles führt auf der Welt zu einem Status von langer Winterstarre.
Die Weltrevolution, zu der Christus aufruft, ist auf Fasten und Gebet gegründet. Er fordert vor allem diejenigen dazu auf, die guten Willens und sich bewusst sind, dass ein Leben in Frieden das Ziel unserer Existenz ist. Nur durch den Wunsch nach einem Leben in Frieden können die Menschen in Gemeinschaft leben trotz der Vielfalt ihrer ethnischen, religiösen, ideologischen, patriotischen, nationalen Herkunft.
Wir haben das Recht, das Ziel zu erreichen, das Gott in seinem Sohn Jesus Christus auf die Erde gebracht hat. Wir haben das Recht, die Lehre unseres Meisters fortzusetzen, der am Kreuz die Augen öffnete und auf Jerusalem schaute – der Name bedeutet Stadt des Friedens – die jedoch in ihrer ganzen Geschichte bis heute keinen Frieden gefunden hat; Jesus schaute auch auf seine Unterdrücker, dann erhob er die Augen zum Himmel und rief laut: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Das ist das, was ich täglich vier Monate lang in meiner Zelle getan habe. Der vom Rosenkranz aufgezeigte Gebetsrhythmus war der Rahmen, meines gesamten Gebetes. Denn es hat mich dazu geführt, den Menschen, der Kirche, meinen Verwandten, meiner Familie, meiner Religionsgemeinschaft, meiner syrischen Kirche und der Universalkirche spirituell zu begegnen. 
Diese spirituelle Verbundenheit war für mich wichtig. Ich habe verstanden, dass Gebet, Fasten und Askese die Kraft bilden, die inneren Frieden schafft und sich noch mehr auf die Beziehung zu den anderen auswirkt. Das habe ich bei den Dschihadisten erfahren, denen ich täglich begegnete. 
Das Gebet ist der Weg innerlicher Freiheit, über die auch die Wüstenväter sprechen. Diese Freiheit verläuft anders. Wir sind daran gewöhnt, im Mittelpunkt von allem zu stehen, doch diese Freiheit öffnet Herz und Geist, um den anderen nicht als Feind oder Fremden anzunehmen, sondern als ein nach dem Bild Gottes und ihm ähnlich erschaffenes Wesen. 
Ich möchte bezeugen, dass ich bei der Begegnung mit meinen Henkern, die mich ausgepeitscht haben, wenige Tage nach der Auspeitschung, als unsere Augen sich begegneten, nur wenige Sekunden Hassgefühle empfunden habe. Ich konnte sie nicht hassen.
 
Die Gnade des Gebetes
Das Gebet hat ähnliche Kräfte wie ein Netz, das durch Gebete, Fürbitte und Fürsprache der Gläubigen zu Gott gebildet wird, unabhängig von ihrer Lage, ihrer Herkunft und ihrem Bekenntniss. Denn sie vereinen sich in einem einzigen Vorhaben, und dieses Netz verbindet diejenigen, die zum von Liebe überfließenden Herzen Gottes rufen. Diese Liebe bringt überfließende Gnadengaben hervor, nicht nur für den, der darum bittet, sondern für das gesamte Universum. Ströme und Brunnen göttlicher Gnade bewegen sich im Universum mit unermesslicher Vorsehung und bewirken in denen eine Umkehr, die das Heil erwarten und die es nicht erwarten.
Ich kann bezeugen, dass ich nicht als einziger vom Herrn gerettet wurde. Es gab 220 Personen bei mir, die Geiseln waren und auch gerettet wurden. Wie? Warum?
Als Abraham für Sodom Fürbitte einlegte, dass der Herr die Stadt nicht zerstört, sagte der Ewige: „Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finde, werde ich ihretwegen dem ganzen Ort vergeben.“ Abraham sagte weiter: „Vielleicht finden sich dort nur vierzig.“ Er antwortete: „Ich werde es der vierzig wegen nicht tun.“ Abraham legte weiter Fürsprache ein beim Herrn bis er bei zehn Gerechten ankam (Gen 18,26-33). Da Gott nicht einmal diese zehn fand, zerstörte er die Stadt Sodom.
Gott hat nicht nur mich aus der Hand von ISIS errettet, er hat auch die Christen von Karyatène gerettet. Diese Befreiung ist wirklich ein Wunder, ein Hoffnungszeichen für das gesamte unterdrückte syrische Volk.
Heute rufe ich euch auf, eure Hoffnung auf reale Weise zu erneuern und euch für Initiativen einzusetzen, die Friedensprojekte stärken. Gott schenkt die nötige Gnade denen, die sich dafür einsetzen. Heute sind wir ein Hoffnungszeichen für unsere Welt. 
Das Vorhaben, zu dem Gott uns heute aufruft, ist der Aufbau eines Netzwerkes des gemeinsamen Gebetes auf der ganzen Welt, um eine Kirche und erleuchtete Völker zu sein, Einrichtungen, Organisationen und Gruppen, die für die Wahrheit, für Gerechtigkeit und Menschenrechte kämpfen, damit der Mensch in Würde und Freiheit leben kann. 
Aus dem Gebet und der Einheit des Geistes und Willens gehen überfließende Gnadengaben hervor, die die Menschen anregen, radikale Veränderungen zu vollziehen und alle Versuche von Zerstörung zu unterbinden.
Wir müssen an die Macht des göttlichen Handelns glauben, an die Nähe Gottes, seines Wunsches, unser Leben und unsere Welt zu retten, an seine Sorge, den kommenden Generationen eine Welt in Frieden zu erhalten. Dieser Wunsch ist keine Utopie für alle, die Jesus Christus kennengelernt haben und kennen. Das Ziel der Menschwerdung bestand darin, den Menschen, die durch die Sünde alle Hoffnung verloren hatten, zu offenbaren, dass für Gott nichts unmöglich ist. Daher sind wir berufen, in der Hoffnung und Wahrheit zu leben. 
Wir müssen fähig sein, die Zeichen der Zeit zu lesen, die Tiefen Gottes zu ergründen, der dem Menschen in Jesus Christus nahegekommen ist und ihn niemals verlassen hat: „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, ich komme zu euch.“ (Joh 14,18). Daher hat er uns die Eucharistie und die Sakramente geschenkt als Zeichen seiner Gegenwart bei uns und für uns. 
 
Die Gemeinschaft von Mar Moussa, eine Gebetsgemeinschaft
Mitten in der Wüste von Nabek haben wir uns von Anfang an in Mar Moussa für ein Leben in Gebet und Meditation als Grundlage aller Aktivität oder vollbrachten Sendung nach dem Charisma eines jeden entschieden.
Pater Paolo, der 1982 diese Gemeinschaft gegründet hat, verbrachte seine jährliche 10tägige Einkehr in der Grotte von „El Hayek“ in der Nähe des Konventes, der damals verlassen und zerstört war und dessen für seine Fresken aus dem 11. Und 13. Jahrhundert berühmte Kirche kein Dach besaß. Dieser Jesuit kam in jener Zeit nach Syrien als Antwort auf einen im Herzen empfundenen Ruf, um nämlich den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen für den Frieden in dieser Region zu fördern, in der die Religion für Konflikte unter den Menschen benutzt wird. Bei dieser Einkehr hat er verstanden, dass das Gebetsleben und die spirituelle Erfahrung die Grundlage für die Sendung sind. Das ist die einzige Grundlage, die einen Fortbestand der Mission garantieren kann. 
Pater Paolo glaubte, dass der historische, spirituelle und kulturelle Wert des Konventes von Mar Moussa für das gesamte syrische Volk darin besteht, ein vollkommener Ort zu sein, um seine Berufung und dann unsere Berufung wenige Jahre danach zu leben. 
Jeden Sommer sind wir gekommen, um diesen heiligen Ort zu renovieren, um die Erfahrung der Wüste und die eines gemeinsamen Lebens zu machen.
1991 haben wir das dauerhafte monastische Leben im Konvent mit dem Segen des Bischofs von Homs, Hama und Nabek der syrisch-katholischen Kirche begonnen. 
Durch die Gastfreundschaft, die wir als Lebensprinzip übernommen haben, konnten wir viele Menschen verschiedener Religionen anziehen, die Erfahrung des Herzensgebetes auf erneuerte Weise zu machen, während wir dem Ursprung gegenüber treu blieben. 
In den Jahren vor dem Krieg haben wir in Mar Moussa und Mar Eliane Tagungen und Begegnungen zum Thema des islamisch-christlichen Dialogs organisiert, an denen viele junge Akademiker teilgenommen haben. Diese Treffen haben hoffnungsvolle Horizonte aufgetan, um die Beziehungen der beiden Religionen zu vertiefen und Kontakte auf der Grundlage gegenseitiger Kenntnis zu schaffen.
Später haben wir während der Krise durch die Unterstützung humanitärer Organisationen aus Europa für die Begegnung aller Gruppen des syrischen Volkes gearbeitet. Wir kümmern uns unter anderem um einen Kindergarten der Diözese Nabek, in dem überwiegend muslimische Kinder aufgenommen werden. Wir arbeiten für die Gründung einer Musikschule für die Kleinen, für die Renovierung von Häusern in Nabek, Karyatene, Mhine und Hawarine, die durch den Krieg zerstört worden sind. Dieselbe Mission leben wir in Kurdistan im Irak unter Kurden und anderen Gruppen, die im Irak leben; wir wollen sie durch kulturelle und künstlerische Bildung zusammenführen.
Wir wollen eine Sprachschule in Suleimanyé gründen, in der Kurden Arabisch lernen und Araber Kurdisch, auch die syrischen Flüchtlinge, und alle Englisch. Dieses Zentrum wird zu einer Wiege der Begegnung aller Gruppen, die nebeneinander leben. Und viele andere Aktivitäten. Doch alles ist nur möglich geworden durch unsere Treue zu unserem Gebetsleben, das eine Quelle der Inspiration und des Friedens ist. 
Das Gebet öffnet das Herz des Menschen, um das Herz Gottes aufzunehmen, es beseitigt dadurch die gesamte Distanz zwischen Himmel und Erde.